Januar
| Februar | März
| April | Mai |
Juni | Juli |
August | September
| Oktober | November
| Dezember
Januar 1911
1910 Friedrich
Voith baute zunächst ein neues, vierstöckiges Modellhaus von
70 m Länge mit einer großen Gußputzerei im Erdgeschoß.
Das Gebäude erstreckt sich von der Alexanderstraße südwärts
längs der Eisenbahnlinie nach Ulm. Daneben wurde 1911 die eigentliche
neue Gießerei mit Schreinerei auf einem Gelände von 70 000 qm
erstellt. Trotz vielerlei Zweifel an der Richtigkeit und Einrichtung dieser
modernen Großeisengießerei zeigte sich bald, daß sich
dieses letzte Werk von Friedrich Voith für die große Weiterentwicklung
der Firma voll bewähren sollte.
5. 1.
Zum Bürgerausschußobmann wurde gewählt: Fabrikdirektor
Ernst Degeler.
Neuwahl der Amtsversammlungs-Abgeordneten:
Oberbürgermeister Jaekle |
Kupferschmiedmeister Wagner |
Konditor Ernst |
Hauptlehrer Jetter |
Kommerzienrat Poppe |
Fabrikant Pfenning |
Güterbeförderer Hartmann |
Stadtpfleger Hehl |
Zigarrenfabrikant Kastler |
Schreinermeister Benz |
Fabrikant Dr. Hermann Voith |
Johannes Fischer |
|
Weber und Gemeinderat. Stellvertreter:
Bierbrauereibesitzer Wunderlich |
Fabrikdirektor Degeler |
Seifensiedermeister Gnann |
Schreinermeister Bauder |
|
14. 1.
Die Gemeinnützige
Baugesellschaft wünscht die Abtretung weiteren Baulandes an der Mozartstraße
zu 2,10 M/qm und die Vermittlung eines weiteren Darlehens in Höhe
von 125 000 M zur Fortsetzung des Wohnhausbaues. OBM Jaekle berichtet,
daß die beiden Bauplätze der Gesellschaft an der Steinstraße
und Mozartstraße nunmehr vollständig überbaut sind durch
37 Häuser mit insgesamt 75 Wohnungen. Das Aktienkapital der Gesellschaft
beträgt 125 000 M, woran die Stadt mit 30 000 M beteiligt ist. In
letzter Zeit mußten wieder Familien in das Armenhaus aufgenommen
werden, weil es ihnen nicht gelungen ist, eine Wohnung zu finden. Gemeinderat
beschließt die Versorgung des Vororts Schnaitheim mit Gas, wozu sich
die Stadt in dem Eingemeindungs-Vertrag bis spätestens Herbst d. Js.
verpflichtet hat. Der Anschluß Schnaitheims ist möglich ohne
Erweiterung des Gaswerks. Es liegen 300 Anmeldungen vor, dabei 125 Gasherde.
In den Berechnungen ist ein Konsum von 20 cbm pro Kopf der Bevölkerung
zugrunde gelegt. Der Verbrauch in Heidenheim beträgt 50 cbm pro Kopf
der Bevölkerung. An Kosten entstehen für die Hauptleitung
nach Schnaitheim, das Ortsnetz, die Hausanschlüsse und ca. 40 Straßenlaternen
rund 55 000 M. Gaspreis für Schnaitheim: 1. März bis 30. September
14 Pf, 1. Oktober bis 28. Februar 18 Pf, Motorengas das ganze Jahr 14 Pf.
19. 1.
Der Verein für Fraueninteressen hat den Antrag auf Beiziehung einer
Mutter und einer Lehrerin zum Schulrat der höheren Mädchenschule
gestellt. Als Schulratsmitglied aus dem Kreise der Mütter wird Frau
Dr. Bundschu gewählt.
Wochenmarkt-Preise vom 28. 1. 1911:
12 St. Eier |
1 M |
1 Pfd. saure Butter |
1,40 M |
1 St. Endivie |
5-12 Pf |
1 Pfd. Spinat |
42 Pf |
1 Pfd. Zwiebel |
12 Pf |
1 Pfd. gelbe Rüben |
7 Pf |
1 St. Rosenkohl |
10-15 Pf |
1 St. Wirsing |
15-20 Pf |
1 St. Bodenkohlrabi |
8-10 Pf |
1 St. Blumenkohl |
10-20 Pf |
1 Rettich |
3-5 Pf |
1 Büschel Schwarzwurzeln |
20 Pf |
1 rote Rübe |
3-4 Pf |
Schnittlauch 1 Stock |
20 Pf |
Petersilie |
3 Pf |
1 St. Weißkraut |
10-20 Pf |
1 St. Blaukraut |
15-30 Pf |
1 St. Lauch |
3-4 Pf |
1 St. Sellerie |
8-10 Pf |
1 Stange Meerrettich |
15-20 Pf |
1 Pfd. Kartoffeln |
5 Pf |
1 Pfd. Apfel |
15 Pf |
1 Orange |
5 Pf |
|
|
|
Februar 1911
2. 2.
Gründung des Jugend-Vereins mit 37 Mitgliedern. Monatsbeitrag 10 Pf.
10. 2.
Durch Beschluß des Kath. Kirchenstiftungsrats wird in der Marienkirche
elektrische Beleuchtung, 14 Flammen, mit einem Aufwand von ca. 500 M eingerichtet.
Der Kath. Krankenpflegeverein entsteht.
12. 2.
Schauwettlaufen des hiesigen Schneeschuhvereins. Dauerlauf etwa 6 km: 1.
Sieger Manfred Hartmann. Großer Jugendlauf (1 1/5 km): 1. Sieger
Köhler mit 9,5 Min. Kleiner Jugendlauf: Karl Schultes. Damenlauf:
1. Sieger Frau Hartmann. Den Hindernislauf gewannen die Herren Stammler
(Heidenheim) und Knupfer (Stuttgart). Beim Sprunglauf (außer Konk.)
gelangen Herrn Gfrörer (Stuttgart) zwei schöne Sprünge (8,5
m).
28. 2.
Großer Masken-Umzug durch die Straßen der Stadt, veranstaltet
von der Karneval-Gesellschaft Heidenheim.
März 1911
18. 3.
Der Gewerbe-und Handelsschulrat beantragt die Anstellung eines 4. Gewerbelehrers
mit Beginn des neuen Schuljahrs, weil sonst 13 Stunden Abteilungsunterricht
eingeführt werden müßte. Außerdem schlägt der
Gewerbe- und Handelsschulrat eine Erhöhung der Schulgelder vor, und
zwar an der Gewerbeschule von 4 auf 5 M und der Handelsschule von 8 auf
10 M je Schulhalbjahr. Die Gemeindekollegien beschließen, die
gewerbliche Fortbildungsschule in Schnaitheim mit Beginn des neuen Schuljahrs
aufzuheben und die Schnaitheimer Lehrlinge der hiesigen Gewerbeschule zu überweisen.
26. 3. / 2. 4.
Konfirmation Heidenheim: 113 Söhne, 142 Töchter, Schnaitheim
42 Söhne und 50 Töchter.
April 1911
1. 4.
Wanderarbeitsstätte. Vom 1. 4. 1910 bis 31. 3. 1911 sind bei der hiesigen
Wanderarbeitsstätte 2 181 Wanderer (Handwerksburschen) verpflegt worden.
Die Verpflegungsgebühren betragen pro Wanderer täglich 1 M.
Festsetzung eines einheitlichen Gaspreises für sämtliches
Nutz- und Leuchtgas sowohl in Heidenheim als in Schnaitheim 15 Pf pro cbm.
23. 4.
Erste Heilige Kommunion: 29 Mädchen und 24 Knaben, dazu noch 44 Entlaßschüler.
27. 4.
Die königliche Kreisregierung Ellwangen hat das Statut der Gesamtgemeinde
Heidenheim genehmigt.
29. 4.
Der Haushaltsplan 1911 schließt mit 797 100 M Ausgaben und 359 100
M Einnahmen ab, Umlage von 7 3/4% auf das Grund-, Gefäll-, Gebäude-
und Gewerbekataster.
Mai 1911
2. 5.
Neuaufnahme in der Volksschule: Evangelische Volksschule: 124 Knaben und
143 Mädchen. Es werden drei Klassen gebildet, so daß auf eine
Lehrkraft 80-90 Schüler kommen (bis zum Bezug des Ostschulhauses).
Kath. Volksschule: 29 Knaben und 34 Mädchen.
10. 5.
Ein starker Wolkenbruch mit heftigem Hagelschlag ergoß sich über
Schnaitheim. Die Schloßen fielen etwa eine halbe Stunde lang.
11. 5.
Oberbürgermeister Jaekle zieht seine Kandidatur bei der Oberbürgermeisterwahl
in Stuttgart zurück.
Juni 1911
3. 6.
Generalversammlung des Krippevereins Heidenheim. Vorsitzender: Oberbürgermeister
Jaekle. Gesamteinnahmen im verflossenen Jahr: 4 327,11 M, darunter 1 458,20
M Pflegegebühren (pro Kind und Tag 20 Pf) für ca. 30 Kinder täglich.
Gesamtausgaben: 4 351,67 M.
6. 6.
Mit der Führung der Schulaufsicht im Bezirk Heidenheim ist vorläufig
Schulrat Dr. Weber in Ulm vom Evangelischen Oberschulrat beauftragt worden,
an Stelle von Stadtpfarrer Siegle in Giengen.
21. 6.
Kassenärzte der Bezirkskrankenkasse Heidenheim: Dr. Büllmann,
Dr. Bundschu, Dr. Burk, Dr. Dischler, Dr. Meyer (homöop. Arzt), Dr.
Paulus (Oberamtsarzt), Dr. Zoepffel (Schnaitheim). Spezialarzt Dr. Kocher
für Chirurgie und Frauenkrankheiten. Für zahnärztliche Behandlung:
Die Zahntechniker Böckler, Klinger und Rebsam sowie Frau K. Grupp.
29. 6.
Seine Majestät, der König, haben allergnädigst geruht, das
erledigte Oberamt Heidenheim dem Oberamtmann Dr. Springer, Amtmann bei
der landwirtschaftlichen Anstalt in Hohenheim, zu übertragen.
Juli 1911
Juli Streik
bei der Firma C. F. Ploucquet. Nachdem die Arbeit niedergelegt worden war,
sind von Ulm 30 Arbeiter angekommen. Sie wurden vor der Fabrik in der Friedrichstraße
mit Schimpfworten und Steinwürfen empfangen. Der Vorarbeiter der Arbeitswilligen
und ein weiterer Arbeiter haben mit Revolvern geschossen, so daß
einige Mann verwundet wurden.
1. 7.
Statistische Nachrichten über den Stand der höheren Schulen:
Realprogymnasium Heidenheim: 59 Schüler (54 evang., 5 kath.), es waren
43 einheimische, 14 im Umkreis wohnende und 2 auswärtige Schüler.
Realschule Heidenheim: 295 Schüler (270 evang., 25 kath.), es waren
217 einheimische, 73 im Umkreis wohnende und 5 auswärtige, ferner
1 Mädchen. Elementarschule Heidenheim: 91 Schüler (82 evang.,
9 kath.), es waren 82 einheimische, 7 im Umkreis wohnende und 2 auswärtige.
Höhere Töchterschule Heidenheim: 212 Schülerinnen (190 evang.,
21 kath., 1 sonst. Konfession). Es waren 178 einheimische, 27 im Umkreis
wohnende und 7 auswärtige. Die neue Bauordnung überträgt
in den mittleren Städten, zu denen Heidenheim gehört, die Zuständigkeit
für die Mehrzahl der baupolizeilichen Entscheidungen der Gemeindebehörde
und ermächtigt die Gemeinden durch Ortsbausatzung zur Erhebung von
Gebühren für die Genehmigung eines Baues und für die Befreiung
von baupolizeilichen Vorschriften (Sporteln von 1-50 M). Die neue Ortsbausatzung
wurde von den Gesamtgemeindekollegien einstimmig angenommen. 1911 wurden
im Stadtgebiet 84 Wohnungen fertiggestellt. An Großbauten sind die
Gießerei der Fa. J. M. Voith, das Verwaltungsgebäude der Fa.
Paul Hartmann AG und die Ostschule zu nennen.
3. 7.
Kinderfest der Kinder der Realschule, Olgaschule, Bergschule, Brenzschule
und höheren Töchterschule.
8. 7.
Gründung einer Fußballabteilung im Turnverein 1846 (später
VfL).
24. 7.
Der Homöopathische Verein begeht sein 25jähriges Stiftungsfest.
Vorst. Friedrich Mohn.
25. 7.
Bezirks-Wettgehen des Athletenclubs Hellenstein auf der Straße Oggenhausen,
Giengen, Herbrechtingen, Bolheim, Mergelstetten, Heidenheim. Es starteten
52 Mann. Die 26 km wurden vom ersten Sieger in 2 Std. 43 Min. 31 Sek. zurückgelegt.
Eine Bombenhitze herrscht schon seit einer Reihe von Tagen. "Man
klopft am Barometer, aber es steigt und steigt. Die Hitzewelle vom östl.
Europa flutet unaufhaltsam über unser regenschmachtendes Schwabenland.
Die Wiesen verbrennen, der Klee verschlupft, die Beeren des Waldes schrumpfen
zusammen, das Getreide reift vorzeitig, die wenigen Äpfel und Birnen
,verkommen sich', die Menschen verschmachten." Ende August regnet
es erst wieder. Anfang August stieg der Wasserverbrauch von 103 auf 270
Liter je Kopf der Bevölkerung.
August 1911
9. 8.
Die Medaille der König-Karl-Jubiläumsstiftung wurde verliehen:
Christine Appt, Brigitte Bosch, Marie Braun, Georg Geißler, Sophie
Miller und Marie Pfeiffenberger bei Gebr. Schaefer; Samuel Auer, Magdalena
Birkhold und Robert Zeiher bei Gebr. Zoeppritz; Jakob Keck bei der Württ.
Cattunmanufactur.
13. 8.
15jähriges Stiftungsfest des Zither-Clubs. OB. Jaekle teilt mit, daß
die Volksbibliothek am 11. Januar in Betrieb genommen wurde.
15. 8.
Reife Trauben am Haus des Bäckers Sailer in Schnaitheim.
16. 8.
Bei Grabarbeiten im Garten von Herrn Feuerbacher zur "Rose" (heute
Postamt) stieß man in der Tiefe von 1,9 m auf eine römische
Mauer. Beim Weitergraben legte man eine römische Heizanlage frei.
19. 8.
In der Sitzung des Aufsichtsrates der Württembergischen Cattunmanufactur
wurde beschlossen, der Generalversammlung die Verteilung einer Dividende
von 14% vorzuschlagen, was einer Kapital-Verzinsung von 5% entspricht.
20. 8.
20. Stiftungsfest des Deutschen Metallarbeiterverbandes - Verwaltungsstelle
Heidenheim.
September 1911
1. 9.
Heidenheim wird hinsichtlich des Wohnungsgeldes für die Staatsbeamten
und Bediensteten von der 3. in die 2. Ortsklasse versetzt, der auch Ulm
und Heilbronn angehören. Der bisherige Schulvorstand, Oberlehrer
Bühle, wurde zum Rektor der hiesigen Volksschulen ernannt.
13. 9.
Der Kath. Kirchenstiftungsrat hat dem Ankauf des Hauses Schnaitheimer Straße
28 als Schwesternhaus zugestimmt und es ziehen 2 Franziskanerinnen von
Reute am 1. November ein.
Oktober 1911
3. 10.
Das Feuerwehr-Dienstehrenzeichen wurde an die beiden Heidenheimer Jakob
Burr, Zimmermann, und Wilhelm Loesch, Polizeikommissar, verliehen.
In Schnaitheim wurde im neuen Postamt im Rathaus die erste öffentliche
Telefonstelle eröffnet.
10. 10.
Das evang. Bezirksschulamt Heidenheim wurde dem Seminaroberlehrer Schleh
in Eßlingen übertragen.
24. / 25. 10.
Einweihung des Ostschulgebäudes bei schönstem Herbstwetter mit
Festmahl im Hotel Ochsen. In 1 1/2 Jahren wurde die Ostschule mit einem
Aufwand von 300 000 M nach den Plänen von Prof. Schmohl-Stg. erbaut
und unter der Bauleitung von Stadtbaumeister Jooß ausgeführt.
Die angebaute Turnhalle ist mit allen modernen Geräten ausgestattet.
25. 10.
Aus Anlaß des Geburtstags der Kaiserin hat der Kaiser eine Reihe
Auszeichnungen verliehen, darunter die Rote-Kreuz-Medaille dritter Klasse
an Frau Paula Schultes und Oberamtsarzt Dr. med. Paulus. Das 2. Adreßbuch
Heidenheims erscheint. Herausgeber: Loesch und Renner.
28. 10.
Auslosung von zwei Gemeinderatsmitgliedern auf Grund der Bestimmungen der
Gemeindesatzung vom 20. 10. 1910. Gezogen wurden die Herren Jetter und
Neunhoeffer, welche somit auf Schluß des Jahres 1911 vor Ablauf ihrer
ordentlichen Amtsdauer aus dem Gemeinderat ausscheiden.
November 1911
2. 11.
Die Vereinigten Gewerkschaften bitten die bürgerlichen Kollegien,
in Erörterungen darüber einzutreten, in welcher Weise die Stadt
eingreifen kann, um der herrschenden Teuerung der zum Leben notwendigsten
Bedarfsartikel wirksam entgegenzutreten. Ochsenfleisch Sept. 1910 1,74
M, heuer 1,80 M je kg, Rindfleisch 1,66 M -1,70 M, Schweinefleisch 1,76
- 1,70 M, Kraut 5 M, heuer 5,60 M pro Ztr., Brot und Mehl im Preis unverändert,
einheimisches Schweineschmalz im Vorjahr 2 M pro kg, heuer 1,80 M, amerikanisches
1,80 M - 1,38 M, Süßbutter 2,75 M - 2,88 M pro kg, Sauerbutter
2,50 M - 2,60 M, Milch im Vorjahr 18 Pf, heuer 20 Pf pro Liter, Eier
im Vorjahr 75 Pf, heuer 80 Pf pro 10 Stück. Daneben ist auch eine
Reihe anderer Bedarfsartikel wesentlich im Preis gestiegen: Kaffee, Tee,
Zucker. Kartoffeln werden zu 4,50 M pro Ztr. angeboten. Der Stadtvorstand
hat sich nach Bezugsquellen für Kartoffeln erkundigt und von Regensburg
ein Angebot über 400 Ztr. Speisekartoffeln zum Preis von 3,85 M
erhalten. Ergebnis der Verhandlung: 1. den städtischen Seefischmarkt
in seitheriger Weise durchzuführen. 2. das Regensburger Offert anzunehmen
und die angekauften Kartoffeln auf dem hiesigen Bahnhof zum Preis von 3,95
M an Privatpersonen unter Ausschluß der Händler abzugeben, 3.
der Eingabe des deutschen Städtetags (auf Öffnung der Grenzen)
an die Reichsregierung beizutreten.
4. 11.
Um der Schulgemeinde Schnaitheim eine Vertretung im evang. Ortsschulrat
zu geben, werden Oberlehrer Leibbrand und Bürgerausschußmitglied
Wilhelm Theilacker von Schnaitheim in den Schulrat berufen.
16. 11.
Ein Erdbeben, das ungefähr 7-10 Sek. gewährt haben dürfte, äußerte
sich in heftigem Vibrieren der Räume, das hängende Bilder sowie
stehende Einrichtungsstücke in lebhaftes Schwanken versetzte. Die
Erderschütterung ist in ganz Württemberg stark wahrgenommen worden.
Hunde und Geflügel gaben die Wahrnehmung des Bebens durch lautes Bellen
und Krähen kund.
21. 11.
Der Schwimmverein 1904 gründete eine Damen- und Mädchenriege.
Dezember 1911
Gemeinderatswahl:
Abgestimmt haben: |
Heidenheim rd. 83% |
1 611 |
Schnaitheim 71% |
551 |
Wahlberechtigt: |
Heidenheim |
1 934 |
Schnaitheim |
773 |
Gültige Stimmen: |
Heidenheim |
9 540 |
Schnaitheim |
3 290 |
|
Wahlvorschlag der Fortschrittlichen Volkspartei, II. Wahlvorschlag
der Nationalliberalen Partei und des Jungliberalen Vereins, III.
Wahlvorschlag der Sozialdemokratischen Partei. |
Gewählt sind:
1. |
Wunderlich, Karl (I) |
955 St. |
2. |
Mack, Karl (III) |
1 206 St. |
3. |
Mohn, Friedrich (I) |
888 St. |
4. |
Kropp, Georg (III) |
1037 St. |
5. |
Neunhoeffer, Willy (II) |
645 St. |
6. |
Linse, Wilhelm (III) |
1 013 St. |
|
14. 12.
Eröffnung des alkoholfreien Speisehauses Mittlere Stadt Nr. 23.
Januar
| Februar | März
| April | Mai |
Juni | Juli |
August | September
| Oktober | November
| Dezember
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