Januar | Februar
| März | April |
Mai | Juni |
Juli | August |
September | Oktober
| November | Dezember
Januar
1938
20. 1.
Es wurde beschlossen, auf der Sammelkläranlage eine Gasanlage
und im Bauhof eine Gas-Tankanlage durch die Maschinenfabrik Eßlingen
zum Betrag von 40 220 RM errichten zu lassen.
22. 1.
Durch den Kultminister wurde der Ausbau der Schiller-Oberschule
zur Frauenoberschule genehmigt. Im Naturtheater wird die "Jungfrau
von Orleans" aufgeführt. 36 608 Besucher.
Februar
1938
8. 2.
Die Firma J. M. Voith baut den größten Papiermaschinenzylinder der
Welt. Der Durchmesser beträgt 4,2 m und die Breite 3,25 m. Er wiegt
40 Tonnen.
10. 2.
Städt. Orchester wurde unter der Leitung von Musikdirektor
Seibert gegründet. 31 Musiker meldeten sich an. An den Beamtenwohnungsverein
wird an der Römerstraße ein Bauplatz mit 22 a 50 qm zum Preis von 3,20
RM pro qm abgegeben. Ein Bürger erhält an der Ecke Johann-Wolfgang-Goethe-Straße
einen Bauplatz zum Preis von 2,80 RM/qm. Der Oberbürgermeister gab
ein Schreiben an die Reichsbahnverwaltung bekannt, in dem er um Verbesserung
und Erweiterung des Bahnhofes bittet.
März
1938
Frühjahr
Städt. Vermessungsamt wird verstaatlicht.
8. 3.
Es wurde beschlossen, am Großen Bühl ein Freibad zu bauen. Geplant
ist ein Becken mit 20 X 80m. Außerdem ein Planschbecken und Wechselkabinen
für 800 Personen. Es wurde beschlossen, am Totenberg eine Leichen- und
Einsegnungshalle und außerdem eine Verbrennungsstätte zu errichten.
In Stadt und Kreis gibt es keinen Arbeitslosen.
9. 3.
Verkauf der NSV-Gauschule auf den Heeräckern durch die Stadt an
das Deutsche Reich - Polizeiverwaltung - für 185 000 RM (künftige Polizeischule).
13. 3.
Der Heldengedenktag wurde mit großen Feiern begangen. Oberst
Erwin Rommel hielt am Vortag im Konzerthaus einen Vortrag.
18. 3.
Es wurde beschlossen, den Bauhof endgültig in der Brenzstraße
zu belassen und diesen um- und auszubauen. Unterhalb des Totenbergs
wird von der WCM der Kanal zur Sammelkläranlage gelegt. Im Katzental
wird für die Polizeischule auf den Heeräckern ein neues Pumpwerk mit
Wasserzuleitung erstellt. Die Volksbank erwirbt den Bauplatz Karlstraße
3.
23. 3.
Es wurde beschlossen, einen Durchbruch von der Christian-
zur Bühlstraße mit einem Aufwand von 60 000 RM vorzunehmen. Außerdem
soll das "Felseneck" mit einem Aufwand von 40 000 RM bereinigt
werden. Es ist vorgesehen, das Gebäude mit einer Arkade zu durchbrechen
in der Breite des Gehwegs. Die Schloßhaustraße bis zur Polizeischule
wird mit einem Aufwand von 25 000 RM neu gebaut.
25. 3.
Die SA erhält an der Steinheimer Straße einen Sportplatz.
Es handelt sich nur um eine behelfsmäßige Lösung. Die Schaffung einer
großen städtischen Sportanlage ist geplant.
April
1938
1. 4.
Nach einer Entscheidung des OBM wird das Wasserwerk technisch und
verwaltungsmäßig den technischen Werken angegliedert. Es war bis dahin
dem Tiefbauamt unterstellt. Der Haushaltsplan 1938 weist im ordentlichen
Haushalt in Einnahmen und Ausgaben 3 345 000 RM und im außerordentlichen
Haushalt je 518 000 RM auf. Die Haupteinnahmequelle ist die Gewerbesteuer
mit 1 223 500 RM (bei einem Hebesatz von 270 v. H.). Der Schuldenstand
beträgt 2 480 472 RM. Der Rücklagenbestand beläuft sich auf 826 413
RM. Die Grundsteuereinnahmen betragen 425 000 RM (bei einem Hebesatz
bei Grundsteuer A von 60 v. H. und bei Grundsteuer B von 100 v. H.).
Ab 1. 10. fällt die Gemeindebiersteuer weg.
2. 4.
Das Wohnungsbauprogramm 1938: Es sollen insgesamt 105 Wohnungen
mit einem Aufwand von 700 000 RM geschaffen werden. Im einzelnen sind
vorgesehen: 20 Volkswohnungen zum Betrag von 80 000 RM, gebaut durch
die Stadt im Gebiet Reute und 24 Wohnungen im Baderhölzle. 40 Wohnungen
von der Gemeinnützigen Baugesellschaft mit zusammen 240 000 RM (im Westen
der Stadt 20 Wohnungen, in Schnaitheim 8 Wohnungen und in Mergelstetten
12 Wohnungen), 10 Kleineigenheime erbaut durch die Baugesellschaft im
Gebiet Reute. 15 Kleinsiedlungsstellen von der Gartensiedlungs-GmbH
im Gebiet Hagen. Die Baukosten für eine Siedlerstelle dürfen einschließlich
Grundstück den Betrag von 6 000 RM nicht überschreiten. 16 Eigenheime
in der Frontkämpfersiedlung am Vohberg, 4 Wohnungen vom Beamtenwohnungsverein
an der Römerstraße.
28. 4.
Das Gaudiplom für hervorragende Leistungen erhielten die
Betriebe: Metalltuchfabrik Oberdorfer, Olgadrogerie Gebrüder Maier,
C. F. Ploucquet, Weberei und Färberei, C. F. Rees Buchdruckerei, Wolldeckenfabrik
Zoeppritz, C. F. Haux Bekleidungshaus.
Mai 1938
2. 5.
Heidenheim stellt beim Reichsberufswettkampf 3 Reichssieger: Fritz
Keck, Stoffdrucker bei der WCM, Walter Maier, Umdrucker bei der Firma
J. M. Voith und Rudolf Zwerger, Musterzeichner bei der WCM.
12. 5.
Das städt. Orchester gab im Konzerthaus sein erstes Sinfoniekonzert.
Die 1926 in kleinerem Rahmen eingerichtete Werksbücherei wird von Voith
stark ausgebaut und in einem Raum zusammengefaßt. Sie entlastet durch
ihre rege Benutzung die städtische Bücherei. Der Zweckverband zur
gemeinschaftlichen Finanzierung von Jugendheimen wurde geschaffen.
20. 5.
Die Stadt hat vom Verein der Ev. Frauenstifte in Stuttgart
das Karolinenstift, Grabenstraße 11-13, mit Parz. 186, zusammen 77 Ar
42 qm, für 275 000 RM einschl. Nebenkosten erworben (als künftiges "Neues
Stadthaus"). Zweck "Rathaus-Erweiterung".
Juni
1938
8. 6.
Von der Firma J. M. Voith wurde an der Erchenstraße ein Betriebssportplatz
geschaffen.
28. 6.
Die Heidenheimer Marine-HJ wurde in Kiel zum 2. Male Reichssieger
im Reichsseesportwettkampf der Marine-HJ. Die Teilnehmer (Karl Boog,
Fritz Eisele, Helmut Hurler, Fritz Keck, Erich Kreß, Ernst Rothärmel,
Georg Schiller, Konrad Schumacher, Hans-Joachim Wolf, Peter Zeiner,
Georg Ziegler, Karl Zucker) wurden in Stuttgart und Heidenheim begeistert
empfangen und für ihre Leistungen geehrt.
Juli
1938
Sommer
Der Kinderspielplatz "Hinter dem Stein" (heute
Friedrich-Voith-Schule) und die Anlage beim Hallamt (heute Verkehrsverein
und Wahl) wurden angelegt. Eiserne Zäune an städt. Gebäuden entfernt.
In Schnaitheim wird ein Fußgängersteg über die Brenz erstellt. Das
alte Waschhaus wurde beseitigt. Auf dem Markt wenig Obst und Beeren,
viel Pilze. Butter und Eier sehr knapp.
August
1938
19. 8.
An die Gartensiedlungs-GmbH wird im Gebiet Hagen in Schnaitheim
eine Fläche von 10 000 qm zum Preis von 0,60 RM/qm zur Schaffung von
Siedlungsheimen abgegeben. Die Sammelkläranlage in Mergelstetten
wurde nach 2jähriger Bauzeit fertiggestellt. Die Baukosten betrugen
620 000 RM. Inbetriebnahme am 5. September.
September 1938
4. 9.
In der Pauluskirche wird Stadtpfarrer Bracher in sein Amt eingesetzt.
25jähr. Jubiläum des Mergelstetter Vereins für Homöopathie und Lebenspflege.
Die Schießmannschaft der SA wird zum 3. Male Reichssieger im Kleinkaliber-Schießen
und erhielt endgültig den Pokal.
14. 9.
Ein Zeppelin überflog die Stadt.
Oktober
1938
Herbst
Das Geb. Brenzstraße 2 und 4 (Göggelmann) wird abgebrochen und ein
Neubau erstellt (Blumen-Müller).
1. 10.
Nach dem Gesetz zur politischen und verwaltungstechnischen
Neueinteilung wurde die neue Kreiseinteilung vollzogen. Zum Kreis Heidenheim
sind hinzugekommen vom Kreis Neresheim die Gemeinden Auernheim, Ballmertshofen,
Demmingen, Dischingen, Dunstelkingen, Eglingen, Frickingen, Großkuchen
und Trugenhofen. Vom Kreis Ulm kamen hinzu die Gemeinden Bissingen
o. L., Oberstotzingen, Niederstotzingen und Stetten o. L. Die Kreiseinwohnerzahl
stieg dadurch von 51 853 auf 58 823.
11. 10.
In den gewerbesteuerpflichtigen Betrieben der Stadt gibt
es 12 726 Beschäftigte, darunter 2 808 Auswärtige.
18. - 30. 10.
Gedenkausstellung zum 150. Todestag des Generals Johann Jakob
Wunsch (Ludwig Finckh schrieb das Buch "Die Kaiserin, der König
und ihr Offizier").
November 1938
1. 11.
Die seit 1909 bestandene Wanderarbeitsstätte und Obdachlosenheim
in der Schmelzofenvorstadt sind aufgehoben.
13. 11.
Der Donau-Brenz-Gau im Schwäb. Albverein hält seine Jahresversammlung
im "Hirsch", Schnaitheim.
Dezember 1938
Dez.
Fritz Schneider gab das "Heidenheimer Heimatbuch" heraus.
Der Sängerclub begeht sein 100jähriges Jubiläum. Die Jubiläumsfeier
wird auf das Jahr 1939 zurückgestellt, um sie mit der 50-Jahr-Feier
des Ostkreises des Schwäbischen Sängerbundes zu verbinden.
31. 12.
Die Stadt kaufte 11 ha Baugelände für 200 000 RM und verkaufte
90 Bauplätze für 113 000 RM. Bauunternehmer Kohler baute 11 Häuser
mit 14 Wohnungen, insgesamt seit Herbst 1932 92 Gebäude für 1 030 151
RM.
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