Januar | Februar
| März | April |
Mai | Juni |
Juli | August |
September | Oktober
| November | Dezember
Januar
1936
1. 1.
Heidenheim hat 22 569 Einwohner. Briefstempelreklame wird eingeführt
und erstmals 50 000 Bildpostkarten von Heidenheim in acht ausgesuchten
Städten verkauft. Auf den Wochenmärkten zeigt sich die Mißernte in Kernobst.
Pilze fallen außerordentlich viele an, die Pilzkontrolle wird eingeführt.
Butter und Eier sind teilweise knapp.
3. 1.
2. Fernsprechhäuschen in der Stadt an der Forststraße aufgestellt.
Februar
1936
20. 2.
Das neugestaltete Stadtwappen (Heidekopf), das von dem Graveurmeister
Karl Jooß in Ulm in Zusammenarbeit mit dem Vermessungsobersekretär Stauß
nach Anregungen der Württ. Archivdirektion und des Oberbürgermeisters
neu gestaltet worden ist, wird den Ratsherren vorgelegt. "Martin
und Lina Kentner-Stiftung". Zum Gedächtnis ihrer Eltern hat die
verstorbene Heidenheimer Bürgerin Marie Kentner der Stadt ihr Wohnhaus,
Hauptstraße 2, zur Einrichtung einer "Martin und Lina Kentner-Stiftung"
testamentarisch vermacht. Die Zinsen dieser Stiftung sind alljährlich
am 28. 8. an bedürftige Waisen und Halbwaisen, welche Kinder von Handwerkern
der Stadt sind, zu verteilen.
25. 2.
Mit 21 903 Einwohnern steht die Stadt nach dem "Jahrbuch
der Landgemeinden 1936" unter den württembergischen Städten an
9. Stelle. Diese Einwohnerzahl stammt von der Volkszählung am 16. 6.
1933 her.
März
1936
17. 3.
Haushaltsplan 1936. Im ordentlichen Haushalt betragen die
Einnahmen und die Ausgaben je RM 2 516 000,-; im a. o. Haushalt je RM
17 000,-.
26. 3. und 4. 5.
Das deutsche Riesenluftschiff "Hindenburg"
über der Stadt, auf seiner großen Deutschlandfahrt.
April
1936
1. 4.
Stadtplanungsamt verbunden mit Baupolizeiamt neu geschaffen.
Beim städt. Wettbewerb für Entwürfe zu Einfamilienhäusern erhalten Gotthilf
Werner und Rolf Schmitthenner den 1. Preis. 370 Hunde werden versteuert.
30. 4.
Die Evangelischen und Katholischen Volksschulen werden nach
einer Elternbefragung zur Deutschen Volksschule vereinigt.
Mai 1936
6. 5.
Verdunkelungsübung. In Heidenheim, Schnaitheim, Aufhausen und Mergelstetten
ist von Einbruch der Dunkelheit an bis 22.30 Uhr Verdunkelungsübung.
Die Bevölkerung hat während dieser Zeit für völlige Verdunkelung Sorge
zu tragen, so daß kein Lichtstrahl von den Wohnungen nach außen dringt.
Bei den Einquartierungen der Nachr.-Abtlg. 53 Stuttgart vom 21.-23.
3., einer Panzerabwehr-Komp. des IR 62 Landshut vom 5./6. 6., der Nachrichten-Abtlg.
38 Würzburg vom 19./20. 6. und der Aufklärungs-Abtlg. 5 Kornwestheim
vom 24./25. 8. waren insgesamt 45 Offiziere, 228 Unteroffiziere und
954 Mannschaften hier untergebracht.
8. 5.
Richtfest in Heidenheims vorbildlicher Siedlung in der Enggaß in
Schnaitheim. Bei dem ersten Ausbau wurden 35 Häuser in Angriff genommen,
von denen jedes 4 500 bis 4 700 RM kostet. Die Siedler werden äußerst
billig wohnen, da sie monatlich einschließlich Zins und Tilgung nur
25 bis 28 RM zu zahlen haben.
10. 5.
Die WCM hat ihren Spiel- und Sportplatz an der Nattheimer
Straße eingeweiht.
17. 5.
Reichs-Symphonie-Orchester (Franz Adam) im Konzerthaus.
Die SA-Sportschule wurde in eine NSV-Gauschule umgewandelt.
Juni
1936
5. 6.
Das Ehrenbuch (Goldene Buch) der Stadt ist eingetroffen. Es ist
ein prächtiger Band, handgeschöpftes Büttenpapier in Schweinsleder gebunden,
mit eingelegtem Stadtwappen, das aus Silber geprägt ist. In dieses wertvolle
Dokument werden sich künftig alle Gäste handschriftlich eintragen.
14. 6.
Richtfest am Erzknappenweg in Mergelstetten. 10 neue Siedlungshäuser
errichtet.
17. 6.
Richtfest beim neuen Polizeiamtsgebäude Schnaitheimer Straße.
Das neue Gebäude wurde in 3 Monaten im Rohbau fertiggestellt. Einweihung
am 1. 12. 1936.
Juli
1936
1. 7.
Nahezu Verdoppelung der Bautätigkeit gegenüber dem Vorjahr. Bis
Juni sind schon in Heidenheim 110 und in Schnaitheim 45 Baugesuche angefallen.
Bis 26. 11. sind es 185 und 75. Errichtet wurden bereits 108 Wohnungen
gegenüber 62 im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres, am 26. 11.
sind es 140 Wohnungen, darunter zahlreiche Häuser (wie im Vorjahr) durch
Bauunternehmer Gottfried Kohler in der Talstraße.
2. 7.
690 Wohnungen der Gemeinnützigen Baugesellschaft. 30. Hauptversammlung
der Gesellschaft. Von dem für 1935 zur Ausführung vorgesehenen Bauprogramm
mit 72 Wohnungen hier und 8 in Schnaitheim kamen auf 1. 6. 60 zur Vermietung;
die restlichen Wohnungen werden bis zum 1. 8. bezugsfertig. Die Gartensiedlung
baut 35 Siedlerstellen.
18. 7.
Der Homöopathische Verein feiert sein 50jähriges Bestehen.
23. 7.
Der erste Spatenstich zur Sammelkläranlage unterhalb von
Mergelstetten, in der Nähe der Wangenmühle. Die Stadt verkauft 167 Bauplätze
mit zusammen 9 ha 23 a 52 qm, GBH, Reute -,50 RM/qm, Gartensiedlung,
Enggaß -,70 RM/qm, Vohbergsiedlung 1,50 RM/qm, sonstige 1 RM bis 5 RM/qm.
Größere Bauten des Jahres: Polizeiamt, Leichenhalle Schnaitheim, Schwäbische
Metallgießerei Schnaitheim, 2 Blocks der Stadt mit 17 Wohnungen am Hafnerhäuleweg
und Wolfsbühlweg in Schnaitheim. Die Stadt erwirbt das Eigentum an der
SA-Sportschule auf den Heeräckern zurück. Als eine der ersten Städte
führt Heidenheim die staubfreie Müllabfuhr ein (Einheitsmüllgefäße,
Müllauto). Kreissparkasse im neuen Gewand. Nach längerer Bauzeit
ist der Um- und Anbau der Kreissparkasse fertiggestellt worden.
August
1936
Sommer
Erstmals Bootsfahrten im 1933 eröffneten Freibad an der Brenz
möglich.
10. 8.
Oberbürgermeister Dr. Meier auf 12 Jahre berufen. Nachdem
das erste Amtsjahr abgeschlossen ist, gilt OBM Dr. Meier auf die Dauer
von 12 Jahren berufen.
11. 8.
Verein für Leibesübungen entstand durch Zusammenschluß der
beiden Sportvereine "Verein für Rasensport 1911" und "Schwimmverein
1904". Der VfR beging zuvor sein 25jähriges Jubiläum.
14. 8.
90-Jahr-Feier und Platzweihe des Turnvereins. Das neue Vereinshaus
wurde mit dem Namen "Jahnhaus" und der Turnplatz mit dem Namen "Jahnplatz"
getauft.
22. 8. - 30. 8.
Leistungsschau der Wirtschaft in den Ausstellungsräumen
der Gewerbeschule, Olgaturnhalle, Olgaschule und Freigelände. 30 000
Besucher, 100 Aussteller.
September 1936
Kein Eintrag
Oktober
1936
4. 10.
"Musikalischer Feierabend" mit Andrea Wendling,
Karl Jautz, Hubert Gießen, Luise Walker, Jelena Reichel im Konzerthaus.
November 1936
23. 11.
Apotheker Albert Hirschmiller eröffnet in der Brenzstraße
die Hirsch-Apotheke.
Dezember 1936
3. 12.
Viehzählung: 9 351 Hühner, 641 Enten, 180 Gänse, 44 Truthähne. 1
708 Stallhasen, 231 Ziegen, 324 Bienenstöcke.
6. - 13. 12.
Gemäldeausstellung Schöllhorn-Eberhard-Bühler.
7. 12.
Oberbürgermeister i. R. Eugen Jaekle, der 32 Jahre lang Stadtvorstand
war, ist im 67. Lebensjahr gestorben. 30 000 Liter "Patenwein"
aus Weinsberg und Niederhorbach hier abgesetzt (erstmals 1935).
31. 12.
Die Bürgernutzung besteht aus 433 Allmandteilen voll je 1/2 Morgen,
in Schnaitheim aus 292 Teilen (ursprünglich Heidenheim 1854: 1173 Teile,
Schnaitheim 1861: 1217 Teile).
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