Heidenheimer Chronik 1943

      

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Januar 1943

Jan.
Kein Eintrag Im Landkreis gibt es 598 Erbhöfe mit einer Gesamtfläche von 10 482 ha. Größe der Stadt 65,5 qkm, des Kreises 624 qkm. Der Stadtteil Aufhausen wird 800 Jahre alt. Er ist erstmals 1143 als Ufhausen genannt worden.

16. 1.
Das Lebensmittelgeschäft Karl Gauger in der Hauptstraße übernimmt Karl Buchstor (später Konsum).

18. 1.
Ein neues Werk von Richard Süßmuth "Die Heldenklage" wird uraufgeführt.

22. 1.
Bei einer Versammlung des Gaststättengewerbes wird eine Vereinfachung der Speisenkarte beschlossen. Es gibt jetzt Stammgericht, Feldküchengerichte und fleischlose Tage.

25. 1.
Major Wilhelm Emendörfer wird das Deutsche Kreuz in Gold verliehen.

Februar 1943

Kein Eintrag

März 1943

März
Das Hilfslazarett "Richthofenschule" Schnaitheim wurde im Frühjahr aufgelöst, im November mit 150 Personen wieder eröffnet.
Die vorjährige Diphtherieepidemie hielt auch 1943 an.
Die Heidenheimer Marine-HJ wurde zum 7. Mal Gebietssieger von Württemberg und zum 5. Mal Reichssieger mit der Mannschaft Walter Behrendt, Reinhold Braun, Eugen Eckardt, Heinz Kenntner, Willy Kreß, Ernst Müller, Erich Oßwald, Albert Rau, Walter Vogel, Georg Walz, Erich Weber, Erwin Wittlinger, Ernst Zipper.
Reiner Burkhardt vom Sportverein Schnaitheim wird Deutscher Jugendmeister im Ringen.
Der Wochenmarkt registriert Kern-und Steinobst-Rekordernte, auch Beeren sehr gut. Jahrelang stillgelegte Mostereien in Betrieb genommen. Gemüse reichlich, geringe Kartoffelernte, mittlere Pilzernte, Rekord-Getreideernte. 4. Krämermarkt fiel aus.
Stadtbad-Schwimmhalle nur vom 29. 4 bis 11. 7. geöffnet.
Im Rehbergfeld wurden 35 Dauerkleingärten an kinderreiche Familien aufgeteilt (je 400 qm), außerdem im ganzen Stadtgebiet 43 Kleingärten auf Kriegsdauer.

2. 3.
Das frühere Bürgerausschußmitglied Glasermeister Adolf Keller feiert seinen 80. Geburtstag.

8. 3.
Die DLRG, Bezirk Heidenheim, feiert unter ihrem Vorstand Robert Häberle das 10jährige Bestehen.

12. 3.
Starker Luftangriff auf Stuttgart. Der Feuerschein des Großbrandes ist bis Heidenheim zu sehen.
Im Laufe des Jahres wird 71mal "Luftgefahr" ohne nachfolgenden Fliegeralarm, 2mal "Fliegeralarm" ohne vorhergehende Luftgefahr, 33mal "Luftgefahr" mit nachfolgendem Fliegeralarm gegeben.
Russische Kriegsgefangene bauten auf dem Galgenberg (Ernst-Degeler-Straße) einen Löschteich mit 250 cbm Inhalt (1944 fertig).

18. 3.
Bei Grabarbeiten auf dem Gelände der Firma J. M. Voith wurde der Friedhof des frühmittelalterlichen Dorfes Niederhofen entdeckt. Es wurden 5 Skelette gefunden.

25. 3.
Seit 25 Jahren gibt es Voith-Kaplan-Turbinen. Die ersten Versuche wurden 1917 in der Versuchsanstalt in Hermaringen unternommen.

April 1943

1. 4.
Die Gewerbesteuer wird nicht mehr durch die Stadt, sondern durch das Reich erhoben. Kriegsbeitrag der Stadt: 1 091 000,-RM.

Mai 1943

1. 5.
Drehermeister Carl Preiß, Hauptstraße, begeht sein 60jähriges Berufsjubiläum.

2. 5.
In Südwestdeutschland wird ein starkes Erdbeben registriert, welches auch hier
spürbar war.

14. 5.
Generalfeldmarschall Erwin Rommel erhält das Eichenlaub mit Schwertern und Brillanten zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes als erster deutscher Soldat verliehen.

16. 5.
16 Ehrenpatenschaften für vierte Kinder werden von der Stadt übernommen.

Juni 1943

Kein Eintrag

Juli 1943

Juli
Bei einer Beratung mit den Ratsherren bezeichnet der OBM die Finanzlage der Stadt als gesund, er gibt eine Verordnung zur Wohnraumlenkung bekannt.
Ein städt. Wohnungsamt wird gebildet. Weiter wird eine Aktivierung der Bücherei angeordnet. Das in städt. Besitz befindliche Bahnhofhotel wurde neu verpachtet.

19. 7.
Bürgermeister Gustav Müller im Alter von 59 Jahren gestorben. Fabrikant Fritz Feuerbacher gestorben.

August 1943

Sommer
Oberst Eugen Theilacker wird das Deutsche Kreuz in Gold verliehen.

Aug.
Der Verschönerungsverein wurde 100 Jahre alt. Vorstand ist Fabrikant Erwin Jooß.
Der Kreismusikzug unter Leitung von Musikdirektor Georg Seibert führte 14 Anlagenkonzerte durch.

Aug. / Sep
Es kamen Fliegergeschädigte und Evakuierte aus Duisburg, Essen, Mannheim, Hamburg, Berlin und Stuttgart hier an.

8. 8.
Die 15-kV-Hochspannungsleitung in Mergelstetten wurde durch das Schleppseil eines Freiballons unterbrochen.
Außer Kriegsgefangenen waren Arbeiter folgender Nationen hier: Russen, Italiener, Ungarn, 211 Polen, 667 Franzosen, 93 Belgier, 39 Serben, 20 Kroaten, 7 Jugoslawen, 17 Tschechen, 102 Holländer, 82 Ukrainer und 8 Spanier.

September 1943

Sept.
60 Schüler der Klassen 6-8 der Oberschule werden als Luftwaffenhelfer zur Flak nach Karlsruhe eingezogen.

15. 9.
Kreisleiter Maier wird wegen zu starker Inanspruchnahme in Ulm seines Amtes in Heidenheim enthoben. Nachfolger Karl Kronmüller.

Oktober 1943

Okt.
Hauptmann Karl Big wird das Ritterkreuz verliehen.

19. 10.
Es werden durch das galizische SS-Freiwilligen-Bataillon Kärnbach der Luftschutz-Deckungsgraben am Ostplatz und andere Deckungsgräben im östlichen Stadtteil gebaut.

November 1943

1. 11.
In der Ostschule und Gewerbl. Berufsschule ist die Mittelschule Stuttgart mit 237 Mädchen in 7 Klassen untergebracht, seit 24. 9. 1 Klasse (17 Kinder) der Jakobschule (Volksschule) in Mergelstetten. 67 Schulkinder aus Essen sind auch hier.

2. 11.
Das neugebildete städt. Streichorchester hält die erste Probe ab.

Dezember 1943

Kein Eintrag

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