Januar
| Februar | März
| April | Mai |
Juni | Juli |
August | September
| Oktober | November
| Dezember
Januar
1944
12. 1.
52 Schüler der Klassen 5 und 6 der Oberschule werden 15jährig
als Luftwaffenhelfer zur Flak nach Karlsruhe eingezogen.
15. 1.
J. G. Hof stiftet für Schnaitheim ein neues Totenglöcklein aus Stahlblech
mit ca. 35 kg Gewicht. Die von Lammwirt Fetzer kurz vor dem Krieg gestiftete
Bronzeglocke mußte eingeschmolzen werden. Auf dem Wochenmarkt waren
Obst (Mittelernte), Gemüse (ausreichend) und Kartoffeln (sehr gute Ernte)
zu haben. Der 3. und 4. Krämermarkt fiel wegen des Krieges aus.
Das Stadtbad war wegen Kohlenmangel geschlossen. Verlagerte Betriebe
wurden im Stadtbad, Olga- und Ostschulturnhalle aufgenommen. An 9 Stellen
wurden Kartoffelkäfer gefunden.
Februar
1944
Feb.
Im Februar fiel sehr viel Schnee.
8. 2.
An der Oberschule für Jungen legen 7 Abiturienten und 3 Abiturientinnen,
an der Schiller-Oberschule 15 Abiturientinnen die Reifeprüfung mit Erfolg
ab.
März
1944
15. 3.
Wilhelm Roll scheidet aus dem Gemeinderat aus. An seine Stelle
rückt Traugott Scheerer.
23. 3.
250 Jungen und Mädel werden im Konzerthaus "auf den
Führer verpflichtet." Die Diphtherie-Epidemie des Vorjahrs hat
mit vermindertem Umfang angehalten.
April
1944
30. 4.
10. Todestag von Prof. Eugen Gaus. Viele Evakuierte aus Karlsruhe,
Pirmasens, Zweibrücken, Duisburg, Essen, Berlin, Frankfurt, Stuttgart
und Ulm werden hier aufgenommen.
Mai 1944
6. 5.
Beigeordneter Karl Eckhoff scheidet aus. Nachfolger wird Georg Maier.
Die Stelle des Bürgermeisters, die seit dem Tode von Gustav Müller verwaist
ist, wird während des Krieges nicht mehr besetzt. 30 Jahre Konzerthaus.
Das Stadtarchiv wird in 27 Kisten und 13 Blechbehältern (Wahlurnen)
in den Keller der Brauerei "Rose" in Itzelberg evakuiert.
22. 5.
Verleihung des Mutterkreuzes an 19 Mütter; die Stadt übernimmt
die Ehrenpatenschaft für 13 Kinder.
27. 5.
30 Jahre Hirschpark. Dieser wurde anläßlich der Konzerthauseinweihung
eingerichtet, als die Stadt von der Stadt Ravensburg einen Damhirsch
als Festgeschenk entgegennehmen durfte.
Juni
1944
9. 6.
Dem gef. Oberfeldwebel Reinhard Aigen wurde das Ritterkreuz verliehen.
Er war auch Inhaber der Goldenen Frontflugspange. Das Deutsche Kreuz
in Gold wurde verliehen: Leutnant Paul Zeeb, Feldw. Wilhelm Kopp, Oberwachtm.
Wilhelm Kopp, dem gef. Leutnant Hans Berschwinger, Oberfeldw. Otto Trautmann,
Oberfeldw. Josef Herkommer.
13. 6.
Das erste Doppelbehelfsheim an der Bahnhalde in Mergelstetten
wird im Rohbau fertig. Geplant ist, zwei weitere Häuser dieser Art zu
bauen.
26. 6.
Dipl.-Ing. Erhard Waldenmaier wird zum Ratsherrn ernannt. Richard
Oberdorfer stiftete den ca. 6 000 qm großen sogen. "Oberdorfer-Garten",
am südöstlichen Schloßberg, der Stadt.
Juli
1944
8. 7.
Der Donau-Brenz-Gau des Schwäb. Albvereins besteht 50 Jahre. Hervorgegangen
aus dem Unteren-Donau-Gau und dem Nordostgau.
18. 7.
Generaldirektor Walther Hartmann im 69. Lebensjahr gestorben.
24. 7.
Den Scheffelpreis erhalten: An der Oberschule für Jungen
Colette Voith. An der Schilleroberschule Charlotte Kewenig und Edeltraud
Koch.
August
1944
3. 8.
Die Volksschauspiele führen im Naturtheater das Stück "Jung
Siegfried" von Heinrich Römer auf.
29. 8.
Das Fürsorgeheim wird als Reservelazarett beschlagnahmt.
September 1944
Kein Eintrag
Oktober
1944
14. 10.
Generalfeldmarschall Erwin Rommel gestorben. Am 25. 10. Trauerfeierstunde
im Rathaussaal für den größten Sohn der Stadt. Am 15. 11. 1891 wurde
im Hause Bahnhofstraße 5 dem Professor Erwin Rommel ein Sohn geboren,
der den väterlichen Vornamen weiterführte. Im 8. Lebensjahr zog
der Knabe mit seinen Eltern nach Aalen. Im ersten Weltkrieg kämpfte
Rommel in Frankreich, Rumänien und Italien. Nach dem Sieg von Longarone
wurde Rommel der höchste Orden, der "Pour le merite" verliehen.
Im 2. Weltkrieg legten die Feinde der von Rommel geführten Panzerdivision
den Ehrennamen "Gespensterdivision" bei. Die Araber nannten
Rommel in Afrika den Schirokkogeneral. "Wir werden uns durchboxen"
wurde zum geflügelten Wort. Ein anderes kennzeichnet die Art und die
Einschätzung seiner Persönlichkeit: "Rommel? - rechts ist nichts,
links ist nichts, hinter uns ist nichts, vor uns ist Rommel".
28. 10.
Aufruf zur Erfassung des Deutschen Volkssturmes.
November 1944
12. 11.
Der Volkssturm von Heidenheim einschl. Vororten wird auf
dem VfL-Platz vereidigt.
Dezember 1944
2. 12.
Heidenheimer Jugendliche kehren nach 4wöchiger Schanzarbeit
in der Rheinebene zurück. Luftschutz: Im Februar begann der Stollenbau
Schloßberg-Nord (140 m lang), Schloßberg-Süd, Voithsiedlung im Schacht,
Westviertel, Robert-Koch-Straße (Wehrmeldeamt), im November Ottilienberg
(90 m lang). Der Stollen der Landeswasserversorgung im Schmittenberg
wurde für 600 Personen eingerichtet. Die Industrie baute 10 Stollen.
Im Osten 2 Deckungsgräben wegen Materialmangel nicht fertiggestellt.
In allen Häusern Dachgebälk mit Flammschutzmitteln imprägniert. Die
linke Wedelkammer als Löschteich (600 cbm) eingerichtet. 60 Löschwasser-
tonnen in der Stadt aufgestellt.
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